UN-Weltfrauenbericht: Zu geringe Fortschritte
New York. Frauen werden heute besser bezahlt als noch vor 20 Jahren und sind häufiger in Führungsetagen vertreten. Aber noch immer liegt die Gleichberechtigung von Mann und Frau in den meisten Bereichen in weiter Ferne. Dies wird im sechsten Weltfrauenbericht von UN-DESA konstatiert, einer dem UN-Generalsekretariat angegliederten Einrichtung. Er wurde Ende vergangener Woche veröffentlicht.
Bei Männern wie Frauen ist demnach die Lebenserwartung in den vergangenen 20 Jahren um fünf Jahre gestiegen. Die der Frauen habe sich vor allem erhöht, weil die Müttersterblichkeit seit 1990 um 45 Prozent gesenkt werden konnte. Positiv vermerkt UN-DESA, dass sich die Kluft zwischen den Geschlechtern im Bereich Bildung verkleinert hat.
Dem Bericht zufolge waren im Jahr 2010 etwa 26 Prozent aller Frauen zwischen 20 und 24 Jahren bereits verheiratet, bevor sie das 18. Lebensjahr erreicht hatten. 1995 waren es noch 31 Prozent gewesen. In Südasien lag der Anteil der Frauen, die schon als Minderjährige Ehefrau wurden, 2010 bei 44 Prozent, in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara bei 40 Prozent. Gewalt gegen Frauen ist laut Bericht noch immer ein »globales Problem«. Eine von drei Frauen weltweit hat physische oder sexuelle Gewalt erfahren. (IPS/jW)
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