Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 19.12.2015, Seite 16 / Aktion

Progressive Kultur

Neben interessanten Vorträgen bietet die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz ein reichhaltiges kulturelles Programm
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Auftritt von Grup Yorum auf der XIX. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz 2014

Das Konferenzmotto der XXI. Konferenz, die am Samstag, 9. Januar 2016, in der Berliner Urania stattfindet, lautet schlicht »Selber tun!« Und da sich diese Aufforderung nicht nur auf politische Aktion und Diskussion bezieht, sondern auch auf kulturelle, wird gegen 20 Uhr gemeinsam und kraftvoll die »Internationale« gesungen – einer der Höhepunkte der Konferenz. Anschließend gibt es es kein abendfüllendes Konzertprogramm – dafür aber eine kubanische Fiesta mit der Combo Proyecto Son Batey. Gemeinsam mit unseren Gästen, Cuba Sí und anderen Soligruppen feiern wir 25 Jahre gelebte Solidarität mit dem sozialistischen Kuba und die Befreiung der Cuban ­Five. Wie in jedem Jahr bieten wir schon tagsüber auf der Konferenz kulturelle und kulturpolitische Beiträge, nicht als Garnitur zu den Hauptreden, sondern als eigenständige Wort- (oder Ton- und Bild-) Meldungen.

Kunstausstellung

Das beginnt schon zu ungewöhnlicher Zeit um 10.30 Uhr. Dann wird Dietmar Koschmieder, Geschäftsführer der jungen Welt, unterstützt von der JazzFolkBluesBand Mikscifona und im Auftrag der Gruppe Tendenzen im Ausstellungsraum neben dem Café K die mittlerweile dritte RLK-Kunstausstellung eröffnen. 39 Künstlerinnen und Künstler zeigen außergewöhnliche Werke zum Thema »Ni dieu, ni maître: Wir brauchen keine anderen Herren, sondern keine!« Lassen Sie sich überraschen!

Melodie & Rhythmus

Auf der Hauptbühne gibt es danach bis zur Podiumsdiskussion, die gegen 18 Uhr stattfinden wird, eine Vielfalt weiterer kultureller Impressionen und Anregungen. Die Chefredakteurin der Musikzeitschrift Melodie & Rhythmus, Susann Witt-Stahl, wird mit dem Liedermacher Tino Eisbrenner und Kutlu, Rapper von Microphone Mafia, über den Kampf für Frieden und gegen rechte Hegemonie sprechen, bevor sich Tino und Kutlu, verstärkt unter anderem von Esther Bejarano, dann auch musikalisch äußern.

Widerstand, Lenin, Castro

Traditionell werden während der Konferenz einige wichtige Buchprojekte vorgestellt. Der Kuba-Reporter der jungen Welt, Volker Hermsdorf, wird mit Roberto Chile, Fotograf und Kameramann aus Kuba, dessen im Verlag 8. Mai erscheinenden Bildband über Fidel Castro vorstellen, der zur Konferenz druckfrisch vorliegen wird. Gezeigt werden dabei auch einige der eindrucksvollen Porträts und einer der Kurzfilme von der DVD, die dem Buch beiliegt. Nach diesem Prinzip funktioniert auch die »Bibliothek des Widerstands«. Deren Herausgeber Willi Baer und Karl-Heinz Dellwo berichten über ihre Arbeiten an dieser verdienstvollen Filmbuch-Reihe zu weltweiten Protestbewegungen seit den 60er Jahren. Die Tatsache, dass die Tageszeitung junge Welt die Rechte an der deutschen Lenin-Gesamtausgabe besitzt, ist noch wenig bekannt. Das könnte sich rasch ändern, denn bis zur nächsten Buchmesse in Leipzig wird gemeinsam mit den Autoren Wladislaw Hedeler und Volker Külow eines der Hauptwerke Lenins, sein »Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus«, neu editiert. Auf der Konferenz berichten beide Autoren über ihre Forschungsarbeiten zum Buch, und es werden zur Unterstützung des Projektes Subskribenten gesucht.

Lieder, die nicht gefallen

In deutschen Medien werden oft Menschenrechtsverletzungen in der Türkei kritisiert. Allerdings hat sich in den letzten Monaten nicht nur der Kurs der türkischen, sondern auch jener der deutschen Regierung verschärft: Konnten vor zwei Jahren noch ungehindert Konzerte der äußerst erfolgreichen türkischen Musikgruppe Grup Yorum (wie z. B. auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz 2014) stattfinden, so werden die Künstler heute immer mehr an ihrer kulturell wichtigen Arbeit gehindert – in Deutschland, wohlgemerkt: Unsere Freunde von Grup Yorum berichten über die Welle von Repression, der sie anlässlich ihres letzten großen Konzertes in Deutschland im Herbst dieses Jahres ausgesetzt waren. Wenn sie dann einige ihrer Lieder spielen, wird über deren Inhalt und Kraft schnell verständlich, weshalb diese der türkischen wie der deutschen Regierung nicht gefallen.

Preis für Solidarität und Menschenwürde

Jährlich vergibt das Bündnis für Soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde (BüSGM) an herausragende Künstler, Aktivisten und andere Persönlichkeiten den Preis für Solidarität und Menschenwürde: ein Stück linker Gegenkultur zur bürgerlichen Preisverleiherei. In diesem Jahr durfte ihn der Liedermacher Konstantin Wecker entgegennehmen. Der Vorsitzende des Vereins, Gert Julius, wird den Preisträger 2016 sowie die Festveranstaltung anlässlich der Preisverleihung vorstellen. Seit Jahren begleiten auch Aktivisten aus der Flüchtlingsbewegung die Konferenz und sprechen hier über ihre Positionen und Projekte. Auf der kommenden werden sie unter anderem vom Karneval der Refugees, der für den März nächsten Jahres in Berlin geplant ist, berichten.

Über 60 Politik-/Kulturstände

Kulturgüter aller Art werden auf den Ausstellungsebenen der Konferez angeboten. An über 60 Ständen präsentieren kulturelle und politische Projekte eine große Auswahl an neuen und antiquarischen Büchern, Plakaten und sonstigen Medien.

Fiesta und LLL-Feier

Nach einem grandiosen politischen und kulturellen Programm werden gegen 20 Uhr Besucher, Veranstalter, Helfer, Redner, Kulturschaffende und andere Gäste gemeinsam die »Internationale« in der Urania anstimmen. Und diejenigen, die dann immer noch nicht genug von hervorragender Kultur und spannender Politik haben, lädt anschließend die DKP zur traditionellen Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Feier in einem Nebensaal des Café K ein. Dort gibt es dann unter anderem ein Musiktheaterstück über eine Betriebsbesetzung und Lieder der internationalen Arbeiterbewegung mit dem Ensemble Nikolai Bersarin.

Verlag, Redaktion, Genossenschaft

Alle Infos zur Konferenz unter www.rosa-luxemburg-konferenz.de

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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