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Aus: Ausgabe vom 16.12.2015, Seite 11 / Feuilleton

Allerlei Geld

Von Wiglaf Droste

Es gibt das Schweigegeld, das Blutgeld, das Kopfgeld, das Schwarzgeld, das Schmiergeld, das »Fuck you!-Money«, wie Briten und Amerikaner ihr auf die hohe Kante gelegtes Geld nennen, das ihnen gestattet, eine Arbeit abzulehnen, die sie nicht tun wollen; das Haushaltsgeld, das Kostgeld, das Korkengeld, das Inflationsgeld und das Weihnachtsgeld sind wie der legendäre Kohlepfennig ein wenig aus der Mode gekommen, aber das Spielgeld, das Klein- oder Klimpergeld, das Hartgeld, das Handgeld, das Übergangsgeld und das Ruhegeld sind durchaus noch geläufig.

Der Schweizer kennt auch das Sackgeld, was Taschengeld bedeutet, denn in der Schweiz ist der Sack eine Tasche, weshalb es auch das Sackmesser gibt.

Der zwischen Leipzig und Basel pendelnde Gewährsmann UD Braumann berichtete kürzlich von einem »Reuegeld«, das beispielsweise Schweizer Schwimmerinnen und Schwimmer entrichten müssen, wenn sie die Qualifikation für einen Wettbewerb geschafft haben, im Wettkampf aber dann doch langsamer schwimmen. Sie büßen mit einem Reuegeld, obwohl sie ja vorher Startgeld zahlen mussten, das aber nichts mit zwielichtigen »Start-Ups« zu tun hat. Muss Frau Zschäpe, die ärmste, auch Reuegeld zahlen? Der deutsche Duden jedenfalls kennt das Reuegeld; es ist die Abstandssumme, die bei einem Vertragsrücktritt fällig wird und auch »das Forfeit« genannt wird.

Ich trat zurück von Adelheid, / der allerschlimmsten Frau der Welt. / Für Torheit zahlt man dann das Forfeit, / das reuelose Reuegeld.

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