Scharfe Kritik an Indiens Regierung
Neu-Delhi. Drei Jahre nach der tödlichen Gruppenvergewaltigung einer Studentin in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi wurde nach Ansicht ihres Vaters nur wenig getan, um derartige Gewalt künftig zu verhindern. »Die Regierung hat die Zeit und das Geld, aber nicht den Willen, um etwas zur Verbesserung der Sicherheit von Frauen zu tun«, kritisierte der Vater des Opfers am Mittwoch vor Journalisten in Neu-Delhi. Für Sicherheitsmaßnahmen eingeplante Gelder etwa für Überwachungskameras, Straßenlaternen in dunklen Gassen und mehr Polizeikräfte seien noch immer nicht zum Einsatz gekommen.
Scharfe Kritik übte er an der geplanten Freilassung eines der Angreifer, der zu einer Jugendstrafe verurteilt worden war und in den kommenden Tagen aus dem Gefängnis kommen soll. Auch Frauenrechtsgruppen kritisierten die geplante Freilassung. In Indien wurden im vergangenen Jahr mehr als 36.700 Vergewaltigungsfälle registriert, davon rund 2.000 allein in Neu-Delhi. Experten gehen davon aus, dass die Zahlen nur die Spitze des Eisbergs darstellen. (dpa/jW)
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