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Aus: Ausgabe vom 05.01.2016, Seite 11 / Feuilleton

Alles falsch gemacht?

Von Dusan Deak

Viele von uns stolpern durchs Leben mit der untrüglichen Gewissheit, alles falsch zu machen. Das ist ein sehr hoher perfektionistischer Anspruch, dem man niemals gerecht werden kann. Egal, wie wir uns auch bemühen, alles falsch zu machen, irgendwas läuft trotzdem richtig und gelingt. Wir sind alle nur unperfekte Menschen.

Bei einigen verstärkt es das Gefühl des kompletten Versagens, denn selbst alles falsch zu machen, das ist nicht zu schaffen.

Wenn das Gefühl des Versagens übermächtig wird, kann es zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden führen. Schlafstörungen, das Gefühl von Schuld oder von Lactose- und Glutenunverträglichkeit, massive Heuschnupfen-Anfälle oder Wahnvorstellungen von erblich bedingtem Haarausfall gewinnen die Oberhand. Oft gefolgt von unterdrückten Flatulenzen und hartem Stuhlgang.

Selbst vernünftige Menschen suchen ihr Heil in magisch-rituellen Handlungen (Sojamilch trinken, Poetry slamen usw.), bekommen Reinlichkeitszwänge (manche Männer fangen an, mehrmals im Monat ihre Unterwäsche zu wechseln) oder besuchen heimlich Kundalini-Yoga beim Osteopathen und wählen aus Verzweiflung grün.

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