Eingebettet
Die Berliner Bildungsverwaltung ist offen für den Einsatz der kommentierten Neuausgabe von Adolf Hitlers »Mein Kampf« im Schulunterricht. »Wenn diese Quellen entsprechend in den Geschichts- oder Ethikunterricht eingebettet werden, können sich Lehrer dieser kommentierten Fassung bedienen«, sagte eine Sprecherin von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Wichtig sei, dass diese kommentierte Fassung eingeordnet werde, und das Unterrichtsziel – Bekämpfung des Rechtsextremismus oder Entlarvung der NS-Ideologie – klar definiert sei, betonte die Sprecherin.
70 Jahre lang war der Nachdruck von »Mein Kampf« verboten, die Urheberrechte lagen beim Freistaat Bayern. Nun sind sie abgelaufen. Das Institut für Zeitgeschichte arbeitete drei Jahre lang an einer wissenschaftlich kommentierten Ausgabe. Sie wird morgen in München präsentiert.
Nach seinem Putschversuch im November 1923 hatte Hitler in seiner Landsberger Festungshaft die Hetzschrift verfasst. In ihr legte er die Grundlage für rassistische Ideologie, Eroberungspolitik und millionenfachen Mord an Juden, Sinti- und Roma, Kommunisten und anderen politischen Gegnern sowie Homosexuellen in den Konzentrations- und Vernichtungslagern.
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU), der Deutsche Lehrerverband und der Verband der Geschichtslehrer sprachen sich inzwischen dafür aus, die kommentierte Neufassung zur politischen Bildung in der Schule einzusetzen. (dpa/jW)
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