Weiterer Auschwitz-Prozess
Neubrandenburg. Wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 3.681 Fällen muss sich ein mutmaßlicher Ex-SS-Sanitäter vom 29. Februar an vor Gericht verantworten. Das teilte ein Sprecher des Landgerichts Neubrandenburg am Montag auf Anfrage mit. Der heute 95-jährige Angeklagte soll im Sommer 1944 als Angehöriger der SS-Sanitätsstaffel im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau tätig gewesen sein. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Schwerin wusste er, dass es sich um ein Vernichtungslager handelte. Da er sich »in die Lagerorganisation unterstützend« eingefügt habe, habe er an der Vernichtung mitgewirkt und diese befördert. Angesichts des Alters und des Gesundheitszustandes hatte das Landgericht es noch im vergangenen Jahr abgelehnt, den Prozess zu eröffnen. Nach einer Beschwerde der Staatsanwaltschaft ordnete das Oberlandesgericht aber die öffentliche Verhandlung an. (AFP/jW)
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