Handball: Eine deutsche Mauer
Krakow. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist Europameister. Im polnischen Krakow besiegte die DHB-Auswahl am Sonntag den zweimaligen Weltmeister Spanien mit 24:17 (10:6). Es ist der größte Erfolg für den Deutschen Handballbund seit dem WM-Titel 2007. Mit der Goldmedaille um den Hals und dem Direktticket für die Olympischen Spiele in Rio in der Tasche durfte sich die DHB-Auswahl am Montag bei ihrer Rückkehr in Berlin feiern lassen.
»Ich glaube, es ist eine der größten Sensationen im deutschen Handball. Da muss man mit Superlativen nicht sparen«, kommentierte Ex-Handballstar Stefan Kretzschmar als TV-Experte den Sieg. In den ersten 30 Minuten kamen die Iberer gerade mal auf sechs Tore. So wenige Gegentreffer gab es bei allen vorangegangenen 47 EM-Spielen in Polen nur einmal (Frankreich – Belarus, zur Pause 20:5).»Da steht eine deutsche Mauer«, meinte Kretzschmar. Wenn nicht an der 6:0-Deckung, dann scheiterten die Spanier an Torwart Wolff: »Heute war das wichtigste Spiel aller wichtigen Spiele«, sagte er. Zwischenzeitlich kam der 24jährige auf 56 Prozent parierter Würfe – als hätte er noch einmal bestätigen wollen, warum er ebenso wie Rechtsaußen Tobias Reichmann ins Allstar-Team gewählt worden war.
Allerlei politisches Personal präsentierte sich nach dem Sieg ebenfalls in Feierlaune: Bundeskanzlerin Angela Merkel lobte »Kampfesstärke, Leidenschaft und vor allem Teamgeist«. Bundesinnenminister Thomas de Maizière erklärte, er ziehe seinen Hut. Auch Bundespräsident Joachim Gauck äußerte sich in gewohnter Weise. (dpa/jW)
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