NSU-Prozess: Reinrassige Mafia
München. Im NSU-Prozess hat am Dienstag ein früheres Mitglied einer kriminellen Bande in Jena ausgesagt. Nach Bekunden dieses Zeugen gab es dort enge Verbindungen zwischen der braunen Szene und dem Milieu der organisierten Kriminalität. Seine Gruppe habe Anfang der 1990er Jahre beschlossen, Neonazis zu bewaffnen, sagte der Mann vor dem Oberlandesgericht München. Ziel sei gewesen, das »Vorrücken ausländischer Banden« zu stoppen und mafiose Strukturen fest in deutscher Hand zu halten. Die letzte Entscheidung, wer unterstützt wurde, hätten Zwillingsbrüder aus Jena als Anführer getroffen. Zwei der Angeklagten in dem Prozess um die Terrorgruppe »Nationalsozialistischer Untergrund« (NSU) kenne er vom Sehen, sagte der Zeuge vor Gericht und zeigte dabei auf die mutmaßlichen Terrorhelfer André Eminger und Ralf Wohlleben. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe kenne er nicht. (dpa/jW)
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