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Aus: Ausgabe vom 27.02.2016, Seite 15 / Geschichte

Anno …9. Woche

1871, 3. März: Die ersten Wahlen zum Deutschen Reichstag finden statt. Trotz des undemokratischen Wahlrechts und des nationalistischen Taumels nach der Reichsgründung errang die 1869 von August Bebel und Wilhelm Liebknecht gegründete Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) zwei von 382 Sitzen im Reichstag.

1921, 6. März: In Lissabon wird die Portugiesische Kommunistische Partei gegründet. Einen Tag zuvor war in Zürich die Kommunistische Partei der Schweiz von ehemaligen Mitgliedern der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz ins Leben gerufen worden.

1946, 1. März: Auf einer Tagung des CDU-Zonenausschusses für das britische Besatzungsgebiet wird das »Neheim-Hüstener Programm« angenommen. Konrad Adenauer, der am selben Tag zum Zonenvorsitzenden gewählt wird, stellt sich damit gegen die damals noch starken »Sozialisierungstendenzen« in der Partei. Der Begriff des »christlichen Sozialismus«, in den Kölner Leitsätzen von 1945 noch enthalten, findet keine Wiederaufnahme. Es ist zwar von einer »Neuordnung der Wirtschaft und Gesellschaft« und von »gerechter Verteilung des wirtschaftlichen Ertrages zur Überwindung des Klassenkampfes« die Rede, gleichzeitig wird aber die Anerkennung des Privateigentums hervorgehoben und eine Vergesellschaftung von Teilen der Wirtschaft abgelehnt.

1946, 2./3. März: In Berlin tritt die erste Reichskonferenz der Kommunistischen Partei Deutschlands seit Kriegsende zusammen. Auf der Tagung wird vor allem die Frage der Vereinigung mit der Sozialdemokratie erörtert. Die Konferenz verabschiedete eine Entschließung, in der die nächsten Schritte auf dem Weg zur »Einigung der Arbeiterklasse« und die Aufgaben der KPD beim »Neuaufbau Deutschlands« auf antifaschistisch-demokratischer Grundlage vorgestellt werden.

1956, 4. März: Auf einer vom Komitee der antifaschistischen Widerstandskämpfer und der jüdischen Gemeinde einberufenen Kundgebung in der »Volksbühne« am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin (DDR) protestieren 1.200 Teilnehmer gegen den inzwischen beurlaubten Ministerialdirigenten im Auswärtigen Amt der BRD, Otto Bräutigam. Wenige Tage zuvor hatte der Sekretär des Ausschusses für Deutsche Einheit, Wilhelm Girnus, das Kriegstagebuch von Bräutigam, der als Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes der Nazis den Auftrag gehabt hatte, an der »Neugestaltung des europäischen Ostens« mitzuwirken, der Öffentlichkeit vorgestellt.

Regio:

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