Kampagne gegen Antiziganismus
Berlin. Ein breites Bündnis verschiedener Organisationen hat eine Kampagne gegen die andauernde Diskriminierung von Sinti und Roma gestartet. »Der Rassismus, den Sinti und Roma europaweit im Alltag erleben, ist unerträglich«, erklärte Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, zur Gründung der Initiative am Montag in Berlin. Antiziganismus, der Hass und das Vorurteil gegen Menschen, die als »Zigeuner« bezeichnet werden und die zu den aus »rassischen« Gründen Verfolgten des Naziregimes zählten, ist nach Umfragen der letzten Jahre mehr als doppelt so verbreitet wie Antisemitismus. Rund die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland denkt, dass Sinti und Roma durch ihr eigenes Verhalten Feindseligkeit hervorrufen – dies ergab eine im Herbst 2014 veröffentlichte Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Das Bündnis ruft dazu auf, fünf zentrale Forderungen zu unterzeichnen, die auf der Internetseite www.romaday.org veröffentlicht wurden – darunter die nach Schutz für geflüchtete Sinti und Roma aus vermeintlich »sicheren Herkunftsstaaten«. Die Unterschriften sollen an Bundestags- und Europaabgeordnete, Minister und die Medien übergeben werden. »Auch in Deutschland werden Sinti und Roma diskriminiert – ob im Job oder bei der Wohnungssuche«, erklärte Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, die den Aufruf unterstützt. Getragen wird er von zahlreichen weiteren Organisationen, unter anderem von der Diakonie der evangelischen Kirche, der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, dem Zentralrat der Juden und dem Maxim-Gorki-Theater in Berlin. (AFP/jW)
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