Pakistan: Vater ermordet Tochter
Lahore. In Pakistan hat ein Vater am Montag seine 18jährige Tochter erschossen, nachdem diese ihm nicht gesagt hatte, wo sie fünf Stunden lang gewesen war. Wie die Polizei in der Stadt Lahore am Dienstag mitteilte, floh der Vater nach der Tat und wurde gesucht.
Erst am Sonntag war die pakistanische Dokumentation »A Girl in the River. The Price of Forgiveness« in Los Angeles mit dem Oscar ausgezeichnet worden. In dem Film von Regisseurin Sharmeen Obaid-Chinoy geht es um die in Pakistan verbreitete Ermordung von Frauen durch männliche Angehörige, wenn sie angeblich die Ehre der Familie verletzt haben. Premierminister Nawaz Sharif, der die Regisseurin vor der Oscar-Verleihung empfangen hatte, kündigte an, er wolle dieses »Übel« beseitigen. Bislang wird nach einer in Pakistan angewandten islamischen Rechtsvorschrift ein Mann nach der Ermordung einer Verwandten nicht strafrechtlich verfolgt, wenn die Familie ihm die Tat verziehen hat.
Am Montag wurden in Lahore unterdessen zwei Brüder zum Tode verurteilt, die 2009 ihre Schwester und ihren Schwager getötet hatten. Das Paar hatte gegen den Willen der Familie geheiratet. (AFP/jW)
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