Pfarrer zu schwarz für CSU-Gemeinde
München. Nach rassistischen Beleidigungen und Morddrohungen ist im bayerischen Zorneding ein katholischer Pfarrer mit kongolesischen Wurzeln zurückgetreten. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) erklärte Olivier Ndjimbi-Tshiende am Sonntag in einer Predigt seinen Abschied zum 1. April 2016. Die »Erfahrungen der letzten Zeit« hätten ihn diese Entscheidung treffen lassen. Dem Bericht zufolge hatte er seit November 2015 Morddrohungen erhalten. Der Stern berichtete, Ndjimbi-Tshiende habe in den vergangenen Monaten fünf Todesdrohungen erhalten, da er sich klar gegen rassistische Äußerungen der ehemaligen CSU-Ortsvorsitzenden Sylvia Boher positioniert hatte. Boher hatte im örtlichen Parteimitteilungsblatt geschrieben, Bayern werde von Flüchtlingen regelrecht überrannt. Es handele sich um eine Invasion. Migranten aus dem afrikanischen Eritrea nannte sie Militärdienstflüchtlinge. Und CSU-Vize Johann Haindl bezeichnete Ndjimbi-Tshiende als »unseren Neger«, nachdem der Pfarrgemeinderat die Äußerungen Bohers missbilligt hatte. Auch Haindl ist mittlerweile zurückgetreten. (jW)
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