Vom Zeitungswesen
Der konservative Verleger Dirk Ippen hat eine Gleichförmigkeit der Zeitungen in Deutschland beklagt. »Es ist wie im Bundestag und mit den Parteien: Wo sind eigentlich noch die Unterschiede?« sagte Ippen am Sonntag bei einer Kanzelrede in der Münchner Erlöserkirche, die von der Evangelischen Akademie Tutzing veranstaltet wurde. Früher habe es große Unterschiede zwischen bürgerlich-konservativen und linksliberalen Zeitungen gegeben. »Die heutige Presselandschaft ist sehr viel gleichförmiger.« Journalisten neigten zum Schwarmverhalten, kritisierte Ippen. Sie stürzten sich einvernehmlich auf bestimmte aktuelle Themen. Andere Themen, die nicht im Trend der Zeit lägen, blieben unbeachtet. »Was aber nützt uns die ganze schöne Pressevielfalt, wenn letzten Endes alle von Flensburg bis Garmisch über dasselbe schreiben und auch dieselben Themen auslassen?« Tja, dumm gelaufen, Bewusstseinsindustrie. Und was stört Dirk Ippen ganz besonders? Die »politische Korrektheit«, derer sich angeblich überall befleißigt werde, außer vielleicht bei der Zeitungsgruppe Ippen: Die umfasst mehr als zehn Blätter mit einer Gesamtauflage von 800.000 Exemplaren, darunter die Hessische/Niedersächsische Allgemeine, der Münchner Merkur und die tz. (dpa/jW)
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