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Aus: Ausgabe vom 16.03.2016, Seite 11 / Feuilleton

Möpse, Mopps und Mobber

Von Wiglaf Droste

Unterschätze nie die Macht dummer Leute, die einer Meinung sind«, schrieb Kurt Tucholsky; das gilt umso mehr, wenn diese Leute so etwas wie eine »Meinung«, also eine eigene Anschauung von der Welt, gar nicht haben, sondern sich nur anschließen, nachplappern, nachzischeln, nachhetzen, nachbrüllen. Auch daran erkennt man das Wesen eines Mobs: dass seine Mitglieder zu reflektieren weder willens noch in der Lage sind, sondern dass sie notorisch stumpfen Reflexen genauso folgen wie ihren Führern auch.

Das einzig unfreiwillig Komische am Mob ist sprachlicher Natur; wie es den Mob gibt, so gibt es auch den Mops, jenen Modeköter, der sich gerade großer Beliebtheit erfreut. Ob es am stets eingedötschten Antlitz des Mopses liegt oder schlicht daran, dass dieser Köter à la mode kotet?

In Germanien liegt gerade viel Kot in der Luft und auf der Straße, abgesondert vom Mob wie vom Mops. Für alle Freunde des wahrhaftigen Wortes gibt es aber auch noch den Mopp mit Doppel-p, jenes nutzbringende Gerät, dessen Plural Mopps genannt wird und mit dem man Überflüssiges und Unappetitliches fortwedeln kann, ob es sich dabei um die Daseinsausdrücke des sich mopsenden Mobs oder um die des Mopses handelt. Gegen Möpse und Mobs helfen Mopps, man muss nur Gebrauch von ihnen machen.

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