Aufruf zur Bandenbildung
Düsseldorf. Die Suffragetten haben es getan, die indische Rebellin Phoolan Devi hat es getan: militante Gruppen gebildet, um Widerstand gegen ungerechte Herrschaftsverhältnisse zu leisten und Rechte durchzusetzen. »Bildet Banden!« ist auch der reizvolle Schwerpunkt der Frühjahrsausgabe der Düsseldorfer Zeitschrift Wir Frauen. Darin ist unter anderem ein Aufruf unter diesem Titel dokumentiert, den Isolde Aigner anlässlich der sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht in Köln verfasst hat. Sie schildert darin eine eigene Erfahrung mit massiver sexueller Belästigung am hellichten Tag, ihren offensiven Umgang damit – und das Schweigen der vielen Augenzeugen, nur zehn Tage nach den Vorfällen. Aigner appelliert an alle Frauen, zusammen aufzubegehren gegen die Straflosigkeit nach sexueller Gewalt einerseits und gegen die »Instrumentalisierung von Frauenrechten« nach Köln andererseits. Ein »solidarisches Wir« von Frauen aber, schreibt Melanie Stitz, sei nicht »von selbst zu haben«. Es sei »ein Projekt, das immer wieder miteinander zu erarbeiten ist«. (jW)
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