Frauenbild islamischer Gemeinwesen kritisiert
Köln. Der algerische Autor Kamel Daoud hat die Unterdrückung von Frauen in vielen islamischen Gesellschaften und die Rolle von Fundamentalisten dabei angeprangert. Weil sie das Leben nicht liebten, hassten sie die Frauen, sagte er am Sonntag abend in einer Liveschaltung auf dem Literaturfestival Lit.Cologne in Köln. Er betonte zugleich, er sehe Fundamentalismus als eine »universelle Krankheit«. Es gebe ihn auch in anderen Religionen.
Daoud hatte sich zuvor nach den Vorfällen in der Kölner Silvesternacht bereits in einem Beitrag für mehrere Zeitungen zum Thema geäußert. Als Ursache sieht er die Tabuisierung von Sex in islamischen Gesellschaften. »Frauen werden als eine Quelle der Destabilisierung betrachtet«, schrieb er. Sie würden »nur dann respektiert, wenn sie durch ein Eigentumsverhältnis definiert werden: die Frau von X oder die Tochter von Y«. (dpa/jW)
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