Ungleiche Arbeitszeiten in Ost und West
Berlin. Angesichts zunehmend ungleicher Jahresarbeitszeiten in Ost und West hat Linke-Fraktionsvize Sabine Zimmermann die Bundesregierung zum Handeln aufgerufen. »Wir haben immer noch keine soziale Einheit«, sagte Zimmermann am Sonntag gegenüber AFP. Ostdeutsche Erwerbstätige haben im vergangenen Jahr im Durchschnitt etwa zwei Wochen länger gearbeitet als westdeutsche Beschäftigte. Im Osten betrug die Arbeitszeit im Jahr 2015 im Schnitt 1.436 Stunden, das waren 77 Stunden mehr als die 1.359 in Westdeutschland geleisteten Stunden, wie die Thüringer Allgemeine am Sonnabend unter Berufung auf Daten des Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder berichtete. Zimmermann rief Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) auf, durch Festlegungen im Arbeitszeitgesetz Gleichheit herzustellen. Ungeachtet dieser Zahlen fordern Unternehmer prinzipiell mehr »Flexibilität« bei den gesetzlichen Regeln zur Arbeitszeit. »Es sollte zum Beispiel möglich sein, auch einmal über zehn Stunden hinaus zu arbeiten«, sagte »Arbeitgeberpräsident« Ingo Kramer am Wochenende gegenüber dpa in Berlin. (AFP/dpa/jW)
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