Prunkvoll
Prächtige Kulissen waren gefragt, wenn Staatsgäste vorfuhren. Das war im geteilten Deutschland auf beiden Seiten ähnlich. Dem ist eine Ausstellung im Berliner Schloss Schönhausen gewidmet, die ab 1. April zu sehen ist. Die Schau mit dem Titel »Schlösser für den Staatsgast« zeige, wie sich Regierungen in Ost und West bei solchen Besuchen selbst inszenierten. Bewusst prunkvoll sei in Schlössern des 18. Jahrhunderts versucht worden, die Gäste zu beeindrucken, sagt Kurator Jörg Kirschstein.
Das Schloss im Osten Berlins war seit 1966 Gästehaus des DDR-Ministerrates, dort wurden hochrangige Politiker der sozialistischen »Bruderstaaten» empfangen, später auch westliche Politiker wie Willy Brandt. Für die Schau wurde auch das grüne neobarocke »Protokollsofa«, das für offizielle Fotos verwandt wurde, wieder aufgestellt. Michail Gorbatschow sei dreimal hier gewesen, so der Kurator. Zum letzten Besuch im Herbst 1989 habe er keine Unterlagen mehr gefunden. Es habe wohl schon Chaos in der DDR-Führung geherrscht kurz vor dem Mauerfall.
Die Ausstellung wechselt noch an eine zweite Station: Ab 30. Juli wird sie im Schloss Augustusburg in Brühl bei Bonn zu sehen sein, wo frühere Bundesregierungen Staatsgäste empfingen. (dpa/jW)
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