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Aus: Ausgabe vom 26.03.2016, Seite 10 / Feuilleton

Sommerzeit 2016

Von Dusan Deak

Jedefrau weiß, dass die Einführung von Sommerzeit als Energiesparmaßnahme ein völliger Quatsch war und ist. Von der CO2-Bilanz her erweist sich die Sommerzeit als kompletter volkswirtschaftlicher Unfug. Sommerzeitforscher haben nachgerechnet, dass man dafür, eine Stunde früher aufzustehen, doppelt so viel Zeit und Energie verbraucht, als wenn man die gleiche Zeit länger im Bett bliebe.

Medizinisch nachgewiesen sind die gesundheitlichen Schäden der Sommerzeit. Massive Schübe von Laktoseintoleranz, Anfälle von Diskalkulie und diffuser Drehschwindel sind lästige Folgen der Zeitumstellung. Der gesamte Biorhythmus der Natur und insbesondere die Frühjahrskarfoffelernte könnten nachhaltig gefährdet sein. Aus diesem Grund strebt die Bundesregierung eine europäische Lösung des Problems an.

Dazu müsste man die britische Regierung davon überzeugen, den Greenwich-Nullmeridian (der 102 Meter weiter östlich liegt als die Linie für die Touristen) um 15 Längengrade nach Westen zu verschieben. Als Sonderregelung gegen den angedrohten britischen Brexit.

Wichtig wäre auch die Türkei als privilegierten Partner einzubinden. Sie könnte Europa einige Minuten abnehmen, bevor sie mehrere hundert Stunden zurückbekommt.

Noch komplizierter gestalten sich die Verhandlungen mit den östlichen Nachbarstaaten der Visegrád-Gruppe. Sie bestehen nach wie vor auf einer Sommerzeit-Obergrenze von null Minuten.

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