Zwangssterilisationen in Peru zugegeben
Lima. Innerhalb eines Systems aus Anreizen und Sanktionen sollen in Peru zahlreiche arme und indigene Frauen zu Zeiten der Regierung Alberto Fujimoris (1990–2000) sterilisiert worden sein. Der Arzt Óscar Aguirre sagte der Zeitung La República (Dienstagausgabe), er habe im Auftrag des staatlichen Gesundheitsministeriums pro Tag bis zu 25 dieser Eingriffe vorgenommen. Die Frauen herbeizuschaffen sei Aufgabe der Krankenpfleger gewesen. Laut Aguirre hat die Regierung unter Fujimori die Pfleger bei der Erfüllung bestimmter Quoten belohnt, zum Beispiel mit Nahrungsmitteln. Bei Unterschreitung der Quoten hätten ihnen Bestrafungen gedroht.
Bereits 2003 hatte der peruanische Staat die Verantwortung für das sogenannte »Nationale Programm zur Familienplanung« übernommen und sich zur Aufklärung verpflichtet. Nach aktuellen Untersuchungen sollen von 1996 bis 2000 weit über 200.000 Frauen und auch Männer zum Teil gegen ihren Willen sterilisiert oder unter falschen Versprechungen zu den Eingriffen gedrängt worden sein. Laut Amnesty International haben bereits über 2.000 Frauen Klage wegen Zwangssterilisationen erhoben. (dpa/jW)
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