Weggewippt
Die Denkmäler zur sogenannten deutschen Einheit scheitern weiterhin. In Leipzig wurde ein solches Projekt 2014 abgeblasen. In Berlin soll es jetzt gestoppt werden. Die Regierungsparteien CDU und SPD wollen die seit 2007 geplante große Einheitswippe, die manche auch an die Form einer Banane erinnerte, nun doch nicht haben: zu teuer, dit janze. Der zuständige Berichterstatter im Haushaltsausschuss, Rüdiger Kruse (CDU), sagte am Dienstag: »Es ist Zeit, die Reißleine zu ziehen.«
Erst kürzlich war bekanntgeworden, dass mit voraussichtlichen Kosten von nicht mehr »nur« zehn, sondern mit 15 Millionen Euro zu rechnen sei. Das Denkmal in Form einer begehbaren Wippe sollte neben dem rekonstruierten Berliner Schloss ursprünglich schon 2013 fertig sein, zuletzt wurde der Termin auf 2018 verschoben. Zuerst war ein Wettbewerb gescheitert, dann trennten sich die beauftragten Künstler. Schließlich sorgten die Entdeckung wilhelminischer Mosaike und ein Völkchen seltener Wasserfledermäuse für Verzögerungen. (dpa/jW)
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