»ZickZack-Prinzip« auf Tour
Alfred Hilsberg ist der Mann, der Punk nach Deutschland brachte. Er hat nicht die Neue Deutsche Welle erfunden. Das wird ihm nur nachgesagt. Genausowenig hat er die Hamburger Schule eingerichtet. Aber er hat Blumfeld entdeckt und gefördert. Und vorher die Einstürzenden Neubauten. Das waren einmal revolutionäre Bands. Sie erschienen auf ZickZack, Hilsbergs erster Plattenfirma, die er 1980 in Hamburg gründete. Vorher war er Journalist, experimenteller Filmemacher und Filmverleiher, Maoist, an der Kunsthochschule erst Dozent und dann Student. Er wollte eine linke Bild gründen und sich anders als sein WG-Mitbewohner nicht der RAF anschließen, aber die Anti-AKW-Bewegung mit Videokameras ausrüsten.
Über sein Zickzackleben hat jW-Feuilletonchef Christof Meueler die Biographie »Das ZickZack-Prinzip« geschrieben, die Ende März bei Heyne erschienen ist. Es »ist eine Geschichte des erst lustvollen, später auch traurigen Scheiterns – und eine des unbeirrten Immerweitermachens, bis in die Gegenwart« (Tagesspiegel), »eine Chronik der musikhistorisch aufregendsten Phase der BRD« (Neues Deutschland), »altlinks« (taz), »ein wichtiges, lesenswertes Buch, analog zu ›Verschwende deine Jugend‹« (Ox). Ab Montag stellt Meueler das Buch in ein paar Städten vor, zusammen mit alten Bekannten von Hilsberg und auch mit ihm selbst – in dessen Geburtsstadt Wolfsburg. (jW)
2.5. München, Optimal (mit Jürgen Teipel), 20.30 Uhr; 3.5. Darmstadt, Centralstation (mit den Woog Riots), 21 Uhr; 4.5. Münster, Herr Homann, 18 Uhr; 5.5. Köln, King Georg (mit Xao Seffcheque), 21 Uhr; 8.5. Frankfurt am Main, Mousonturm, Bar (mit Klaus Walter), 21 Uhr; 12.5. Wolfsburg, Kunstverein (mit Alfred Hilsberg, Justin Hoffmann, Axel Bosse), 19 Uhr
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