Partisanen-Druckerei. Auftakt der »Yuropa«-Reihe in der jW-Ladengalerie
In den Bergen über der westslowenischen Stadt Idrija befindet sich ein vermutlich einmaliges Museum: die komplett erhaltene Druckerei der slowenischen Partisanen (Fotos). Dort wurde ab September 1944 die einzige Tageszeitung des antifaschistischen Widerstandes in Europa hergestellt. Die Partisanenbewegung hatte in Mailand eine Druckmaschine gekauft, die sie in Einzelteilen nach Slowenien schmuggeln und dort zusammensetzen ließ. Partizanski Dnevnik erschien in einer Auflage von 4.000 bis 7.000 Exemplaren und wurde bis zum 1. Mai 1945 täglich verbreitet. Insgesamt entstanden 313 Ausgaben mit knapp 1,4 Millionen Exemplaren. Maschinenraum, Küche, Esszimmer, Setzerei und eine Energieversorgungsanlage sind im Original erhalten. Obwohl 40 bis 50 Menschen dort arbeiteten, wurde die Druckerei selbst während der letzten Wehrmachtsoffensive im Frühjahr 1945, als heftige Kämpfe in der nächsten Umgebung tobten, nicht entdeckt.
Über diese und andere Gedenkstätten in Slowenien berichtet der österreichische Politiker Ernest Kaltenegger (KPÖ) zum Auftakt einer Veranstaltungsreihe in einem Lichtbildvortrag am heutigen Mittwoch in der jW-Ladengalerie.
(jW)
»Auf den Spuren der slowenischen Partisanen«, 4.5., 19 Uhr, jW-Ladengalerie, Torstr. 6, Berlin-Mitte, Eintritt frei.
Weitere Veranstaltungen der Reihe: »Reisen in das Land der Kriege« (Lesung aus dem Buch von Kurt Köpruner), 10.5., und »Yuropa« (Buchvorstellung der serbischen Autorin Tanja Petrovic), 19.5.; Beginn jeweils 19 Uhr, Eintritt 5/3 Euro
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