Pekinger Problem
Eine Show mit »roten Liedern« aus der Zeit der Kulturrevolution hat in Peking zu einem Eklat geführt, als nach dem Konzert in der Großen Halle des Volkes, wo sonst das Parlament tagt, Nachfahren von Opfern der damaligen Kampagne dagegen protestierten. Das zuständige städtische Kulturamt bestätigte, die Veranstaltung am 2. Mai genehmigt zu haben, warf den Organisatoren dann aber eine »Verletzung der Vorschriften« vor. Auch das nationale Opern- und Tanztheater, das Sänger und Tänzer geschickt hatte, distanzierte sich von seinem Auftritt. Die Kulturrevolution war Mitte der 60er Jahre als eine antibürokratische Jugendbewegung von Mao Zedong im Zuge eines Machtkampfs innerhalb der Kommunistischen Partei initiiert worden. Sie hatte sowohl das Land als auch die Partei mehrere Jahre lang durcheinander gewirbelt. Während sich damals viele Kräfte des westlichen Marxismus darauf positiv als antiautoritären Impuls bezogen, wird diese Zeit im bürgerlichen Diskurs von heute als chaotisch und gewalttätig betrachtet. (dpa/jW)
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