Schweinemast auf früherem Lagergelände
Prag. Tschechische Roma-Aktivisten haben die Schließung eines Schweinemastbetriebs auf dem Gelände des ehemaligen NS-Konzentrationslagers Lety in Südböhmen gefordert. In einem am Dienstag veröffentlichten offenen Brief an die EU-Kommission rief die Organisation »Konexe« zur Einstellung von EU-Agrarsubventionen für das Unternehmen auf. »Der Mastbetrieb am Ort eines Genozids überlebt nur dank ihrer finanziellen Unterstützung«, hieß es in dem Schreiben an Brüssel. Zwischen 1939 und 1945 starben in dem als »Zigeunerlager« berüchtigten KZ 327 Menschen. Mehr als 500 Roma wurden von dort nach Auschwitz verschleppt und umgebracht. Die Gemeinde Lety liegt rund 70 Kilometer südlich von Prag. Der tschechische Minister für Menschenrechte, Jirí Dienstbier, hatte vor kurzem eingeräumt, dass Gespräche mit dem Betreiber des Mastbetriebs bisher ohne konkretes Ergebnis geblieben seien. »Auf der einen Seite müssen wir sicherstellen, dass dies ein würdevoller Gedenkort ist, auf der anderen Seite steht die Absicht, die unternehmerische Tätigkeit fortzusetzen«, sagte Dienstbier. (dpa/jW)
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