Boxen: Sind sie verrückt?
Hongkong. Der legendäre Boxpromoter Bob Arum (84), der schon für Muhammad Ali Kämpfe ausrichtete, hält nichts vom Plan des Weltverbandes AIBA, bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro Profis starten zu lassen. »Wenn erfahrene professionelle Kämpfer gegen Amateure antreten, dann nimmt man ernsthafte Verletzungen in Kauf«, sagte Arum der Nachrichtenagentur AFP in Hongkong. Vor einigen Wochen hatte die AIBA beantragt, dass Profis in Rio an den Start gehen dürfen. Beim Kongress am 4. Juni in Lausanne soll die endgültige Entscheidung nach einer Abstimmung fallen. Arum wundert die Vorgehensweise: »Sind sie verrückt, ein paar Monate vor den Spielen mit der Diskussion zu beginnen? Was ist mit den Jungs, die jahrelang für ihre Olympiachance trainiert haben?« Man stelle sich vor, »ein 66 Kilo leichter Jungspund aus Nigeria im Ring mit Manny Pacquiao«, sagte Arum. Das sei »einfach dumm«. Schließlich sei Boxen »ein harter Sport, bei dem sich Leute verletzen können«. Wladimir Klitschko, der jüngere Bruder des Kiewer Bürgermeisters, findet den AIBA-Plan »toll und klasse«. Ob er selbst in Rio in den Ring steige, sei noch nicht ausgemacht. (dpa/jW)
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