USA: Arbeitern Toilettengang verwehrt
Los Angeles. Die Organisation Oxfam prangert die Arbeitsbedingungen in der US-Geflügelindustrie an. Einer »überwältigenden Mehrheit« der 250.000 Arbeiter werde der Gang auf die Toilette verweigert; manchen werde sogar mit Entlassung gedroht, sollten sie Pausen fordern, heißt es in einem Bericht des US-Verbandes von Oxfam. »Die Arbeiter erleichtern sich, wenn sie am Fließband stehen; sie tragen Windeln bei der Arbeit.« Oxfam zitierte Beschäftigte der großen US-Konzerne Tyson Foods, Perdue Farms, Pilgrim's Pride und Sanderson Farms, die insgesamt rund 100.000 Arbeiter beschäftigten und einen Marktanteil von 60 Prozent haben. Im US-Bundesstaat Alabama seien 266 Arbeiter von der Organisation Southern Poverty Law Center befragt worden. Vier von fünf hätten ausgesagt, sie dürften nicht zur Toilette gehen, wenn sie müssten. Eine Befragung von Arbeitern in Minnesota habe ergeben, dass 86 Prozent weniger als zwei Toilettenpausen pro Woche hätten. Nur in Unternehmen, wo es Betriebsräte gebe, dürften die Beschäftigten dann gehen, wann sie wollten. Dies seien rund ein Drittel der Firmen. (AFP/jW)
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