Straße soll nach Nazi benannt bleiben
Troisdorf. Die Troisdorfer Stadtratskoalition aus CDU, Grünen und der Unabhängigen Wählergemeinschaft für Bürgerrechte Troisdorf (Regenbogen) hat es am Dienstag abgelehnt, eine nach dem faschistischen Sportfunktionär Carl Diem benannte Straße in der nordrhein-westfälischen Stadt umzubenennen. Diem war als Generalsekretär des Organisationskomitees seit Januar 1933 maßgeblich an der Planung und Durchführung der Olympischen Spiele 1936 in Nazideutschland beteiligt. Der Antrag war von Der Linken und der SPD eingebracht worden. »Carl Diem war kein Demokrat und sollte deshalb keinen Platz in unserer Stadt haben«, so der Linken-Fraktionsvorsitzende im Troisdorfer Stadtrat, Wolfgang Aschenbrenner, gegenüber jW. »Damit wurde eine Gelegenheit vertan, den Namen Troisdorf überregional positiv zu besetzen«, kommentierte er die Ablehnung.
Nun sollen nach Wunsch der Stadtratsmehrheit die Anwohner der Carl-Diem-Straße entscheiden. Innerhalb von 14 Tagen sollen sie ihre Meinung zu der Umbenennung kundtun. »Damit spekuliert die Regierungskoalition auf das Desinteresse der Anwohner«, so Aschenbrenner. Die Linke hat angekündigt, sich weiterhin dem Auftrag des Grundgesetzes verpflichtet zu fühlen und eine Tilgung des Namens Carl Diem im öffentlichen Raum anzustreben. (jW)
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