Krieg im Forsthaus
Ab heutigen Samstag kann im früheren Wohnhaus von Ernst Jünger (1895–1998) in Wilflingen (Baden-Württemberg) ein Stahlhelm besichtigt werden, den der Schriftsteller im Ersten Weltkrieg aufhatte. Hochdekoriert kehrte er aus den Schlachten heim, um romantisch von ihnen zu schwärmen (»In Stahlgewittern«). Im Krieg brach sich für ihn die menschliche Natur Bahn, dagegen konnte Politik nicht an. Als gestählter Gegner der Weimarer Republik ließ Jünger sich von den Nazis hofieren. Nach deren Ende zog er in das Forsthaus in Wilflingen, in dem er bis zu seinem Tod lebte. Regierungschefs wie Helmut Kohl und François Mitterrand machten ihm dort ihre Aufwartung. In der vom Literaturarchiv Marbach entwickelten Ausstellung – Kostenpunkt: etwa 100.000 Euro – sind auch Käferskizzen von Jünger zu sehen. In 70 Audio- und Videostücken sinniert er über das Leben. (dpa/jW)
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