»Mucki« Koch gestorben
Die letzte bekannte Kölner »Edelweißpiratin« Gertrud »Mucki« Koch ist am Montag im Alter von 92 Jahren gestorben. Geboren als Tochter eines Kesselschmieds, der als Kommunist später im KZ starb, wurde »Mucki« in Köln Mitglied der Roten Jungpioniere und gehörte nach deren Verbot zu den Gründern einer Gruppe der Edelweißpiraten. Sie versteckte Leute und brach in Lebensmittellager ein, um Verfolgte zu versorgen. Nachdem ihre Gruppe Flugblätter von der Kuppel des Kölner Hauptbahnhofs hatte regnen lassen, wurde sie inhaftiert und gefoltert, verbrachte zwei Monate in Einzelhaft: Durch ein Versehen konnte sie der Gestapo entkommen, floh mit der Mutter ins Allgäu, wo sie die letzten beiden Kriegsjahre überlebte . Bis ins hohe Alter beteiligte sich Koch an antifaschistischen Publikationen, Vorträgen und Aktionen. Unvergessen sind ihre Auftritte beim Kölner Edelweißpiratenfestival mit Liedern aus der Bündischen Jugendbewegung. (jW)
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