BKA: Sexualdelikte bleiben ungesühnt
Berlin. Bei den Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht hat es nach Angaben des Bundeskriminalamtes bundesweit knapp 900 Sexualdelikte mit mehr als 1.200 Opfern gegeben. Es seien aber nur 120 Verdächtige ermittelt worden, heißt es in einer Bilanz der Behörde, aus der die Süddeutsche Zeitung und die Sender NDR und WDR am Montag zitierten. Man müsse davon ausgehen, dass in den meisten Fällen keine Täter mehr ermittelt werden können, sagte BKA-Präsident Holger Münch den Medien.
Schätzungen zufolge waren mehr als 2.000 Männer an den Taten beteiligt. Die meisten sollen aus Nordafrika stammen. Laut BKA gab es in Köln 650, in Hamburg mehr als 400 sowie weitere Opfer in Stuttgart, Düsseldorf und an anderen Orten. Bislang habe es bundesweit nur vier Verurteilungen wegen dieser Sexualdelikte gegeben. Bei den 120 identifizierten Verdächtigen sei der Tatverdacht zum Teil nur vage. Es gebe kaum aussagekräftige Täterbeschreibungen. Man könne aber von einem Zusammenhang zwischen dem Auftreten des Phänomens und »der starken Zuwanderung gerade in 2015« sprechen, sagte Münch. Nach jetzigem Erkenntnisstand seien die Taten in den verschiedenen Städten nicht vorab geplant bzw. verabredet gewesen. (dpa/jW)
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