Mexiko: 14jähriger Abtreibung verweigert
Hermosillo. Mit Hilfe eines juristischen Tricks hat ein Richter im mexikanischen Bundesstaat Sonora eine Abtreibung verhindert. Eine 14jährige war nach einer Vergewaltigung schwanger geworden. Wie Aktivisten der Nichtregierungsorganisation GIRE am Montag (Ortszeit) mitteilten, geht der Richter in seinem Urteil von einem minderschweren Sexualdelikt aus, obwohl die Staatsanwaltschaft zuvor von einer Vergewaltigung gesprochen hatte. Die Gesetze des Bundesstaats erlauben einen Schwangerschaftsabbruch nur bei Vergewaltigung.
Die aus einer indigenen Familie stammende Jugendliche war im Mai von einem Verwandten sexuell missbraucht worden. Ihr Vater befürwortet eine Abtreibung. GIRE-Anwälte prüfen nun die Möglichkeit, gegen die Richterentscheidung vorzugehen. Abtreibungen sind in Mexiko illegal. Die einzige Ausnahme bildet Mexiko-Stadt, wo seit 2007 ein Schwangerschaftsabbruch in den ersten zwölf Wochen nicht mehr bestraft wird. In einigen Bundesstaaten gelten Ausnahmen wie etwa bei Vergewaltigung oder Gefahr für Leib und Leben der Mutter. (AFP/jW)
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