Lothar Dräger gestorben
Lothar Dräger, Schöpfer der Abrafaxe, ist tot. Die drei koboldartigen Wesen aus der Comiczeitschrift Mosaik hatte der ausgebildete Opernsänger 1975 mit der Grafikerin Lona Rietschel entwickelt. 1957 war er vom Potsdamer Hans-Otto-Theater zum Mosaik gekommen. Mit seiner klassischen Bildung und seinem enzyklopädischen Wissen, gepaart mit urwüchsigem Humor, habe Dräger die Comics als Dramaturg und Texter von Anbeginn entscheidend geprägt, heißt es im Nachruf, den der Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag am Donnerstag in Berlin veröffentlichte. Durch Dräger habe sich die Zeitschrift zu einem Kompendium aus Hunderten versteckten, zu entschlüsselnden Anspielungen und Zitaten entwickelt. Die Helden der Mosaik-Hefte hießen in jener Zeit noch Dig, Dag und Digedag. Sie waren vom Grafiker Hannes Hegen (1925–2014) entwickelt worden, das erste Heft am 23. Dezember 1955 erschienen. Nach einem Streit um die politische Ausrichtung des Heftes stieg Hegen 1975 aus. Die Digedags wurden durch Abrax, Brabax und Califax mit ihrer riesigen Muskete ersetzt. Dräger wurde künstlerischer Leiter des Verlags, und blieb es bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1990. Ende vergangenen Jahres feierten die drei Knollennasenhelden mit ihrem 480. Abenteuer ihren 40. Geburtstag. Zu DDR-Zeiten waren die Mosaik-Hefte Mangelware. Heute werden von der Zeitschrift im Monat etwa 70.000 Exemplare verkauft. Es gibt sie auch in Österreich, Belgien, Spanien und Italien. (dpa/jW)
Ausführlicher Nachruf folgt
Mehr aus: Feuilleton
-
52 Wochen zum Sammeln (32). Lampenschirm
vom 20.08.2016 -
Das Licht ist ein Unglück!
vom 20.08.2016 -
Hätte, würde, könnte
vom 20.08.2016 -
Blende 2016
vom 20.08.2016 -
Nachschlag: Bilder zum Beat
vom 20.08.2016 -
Vorschlag: Die jW-Programmtips
vom 20.08.2016