Pro-Gebär-Kampagne in Italien gestoppt
Rom. Eine Kampagne der italienischen Regierung zur Steigerung der Geburtenrate ist nach hinten losgegangen. Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin erklärte vergangenen Freitag, die Onlineaktion werde überarbeitet. Mit einer Serie von Twitter-Botschaften hatte das Kabinett in Rom den »Fruchtbarkeitstag« bewerben wollen, den es für den 22. September ausgerufen hatte. In den sogenannten sozialen Medien wurde die Initiative als sexistisch und bevormundend kritisiert.
Den größten Aufschrei löste ein Bild aus, das eine junge Frau zeigt, die eine Hand auf ihren Bauch legt und in der anderen Hand eine Sanduhr hält. Daneben die Botschaft »Schönheit ist nicht vergänglich, die Fruchtbarkeit schon«. Die Kritiker warfen den Initiatoren vor, die zahlreichen Hürden für junge Paare in Italien auszublenden: die hohe Erwerbslosigkeit, die unzureichende Absicherung für Mütter und fehlende Kitaplätze.
Lorenzin erklärte nun, die Kampagne werde neu ausgerichtet. (AFP/jW)
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