Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 21.09.2016, Seite 15 / Antifaschismus

Geflüchtete ohne Dolmetscher verhört

Berlin/Köthen. Den Aussagen über einen sexuellen Übergriff von zwei minderjährigen Asylbewerbern auf zwei 15jährige Mädchen in Köthen (Sachsen-Anhalt) am Freitag abend haben die Beschuldigten widersprochen. Das »Welcome Bündnis Köthen« gab die Version der beiden afghanischen Jugendlichen am Sonntag auf einer Pressekonferenz bekannt. Das polizeiliche »Verhör« der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge habe ohne Dolmetscher und ohne erziehungsberechtigten Vertreter stattgefunden, kritisierte der Jugendkoordinator der Partei Die Linke in Sachsen-Anhalt, Robert Fietzke, nach einem Bericht der Tageszeitung Neues Deutschland. Nach Aussage der Beschuldigten seien diese durch den Park gegangen und dort von einem Jungen und einem Mädchen angesprochen worden. Im Zuge des Gesprächs sollen sie beleidigt worden sein. Die beiden Deutschen hätten gesagt, sie gehörten nicht hierher – und hätten telefonisch weitere Jugendliche alarmiert, die sich kurze Zeit später bedrohlich vor den zwei Geflüchteten aufgebaut und diese bedrängt hätten. Die beiden Afghanen seien in Panik geraten, die deutschen Jugendlichen hätten Pfefferspray eingesetzt. Schließlich hätten die beiden Flüchtlingsjungen aus Angst um sich geschlagen, wodurch eines der Mädchen verletzt wurde. Wie Fietzke von der Pressekonferenz berichtet habe, sollen mehrere der Jugendlichen, die – je nach Sichtweise – entweder den Mädchen halfen oder die Geflüchteten bedrängten, am Samstag abend bei einem illegalen Aufmarsch von Neonazis in Köthen gesichtet worden sein. (jW)

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