Regionalzeitungen fest in Männerhand
Berlin. Fast alle Regionalzeitungen in der Bundesrepublik werden von einem Mann geleitet. Das hat die Journalisteninitiative »Pro Quote Medien« recherchiert. Wie der Verein am Montag mitteilte, sind 95 Prozent der Chefredakteure aller 100 Regionalzeitungen, die noch ihren eigenen Mantel produzieren, Männer. Auch unter ihren Stellvertretern sind nur 18 Prozent Frauen.
Über die Gründe schweigt sich die Mehrheit der Verantwortlichen aus. »Pro Quote« hatte alle Redaktionen angeschrieben und Erklärungen erbeten. Lediglich sieben Chefredakteure und eine Chefredakteurin antworteten. Ulrike Trampus, die diese Funktion bei der Ludwigsburger Kreiszeitung innehat, schrieb, sie lehne eine Quote ab und erklärte: »Chefredakteurin oder Stellvertreterin muss man sein wollen, dafür auch den Rückhalt des privaten Umfelds haben und vor allem: sich den Job zutrauen«. (jW)
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