Gewinnen statt siegen
Ein Vorschlag zur Sprachabrüstung
Wiglaf DrosteWas wäre der Welt erspart geblieben, wenn die deutsche Sprache die Worte »Sieg«, »Sieger« und »siegen« nicht kennte und im Portefeuille hätte. »Sieg« reimt sich nicht umsonst auf »Krieg«, ein Sieger ist ein Krieger, wer siegen will, muss zuvor andere bekriegen und besiegen. Dem Sieg wohnt etwas Triumphatorisches inne, eine Grundaggression, eine Entschlossenheit, andere niederzuwerfen, um selbst als Nummer eins dazustehen.
Wenn im Fußballstadion das bedrohliche »Sieg!...
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