Vernehmer befragen Assange in London
Von Sabine BockLondon. In der Botschaft Ecuadors in London ist am Dienstag die Befragung des Mitbegründers der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, fortgesetzt worden. Die schwedische Generalstaatsanwältin Ingrid Isgren war am Montag erstmals in der diplomatischen Vertretung eingetroffen, um Assange zu den gegen ihn in Schweden erhobenen Vorwürfen wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung zu befragen. Der gebürtige Australier weist bislang alle Anschuldigungen zurück.
Die auf drei Tage angesetzte Vernehmung wird von Ecuadors Botschafter Carlos Ortiz geleitet, der auch die Ergebnisse weiterleiten soll. Anschließend soll die Staatsanwaltschaft in Stockholm entscheiden, ob sie die Ermittlungen fortsetzt.
Ecuadors Außenminister Guillaume Long versicherte gegenüber der britischen Agentur Press Association, sein Land habe einem juristischen Verfahren gegen Assange nie im Wege gestanden und werde dies auch in Zukunft nicht tun. Der Internetaktivist hält sich seit 2012 in der Botschaft auf, um einer Auslieferung nach Schweden zu entgehen. Er befürchtet, von dort an die USA überstellt zu werden, wo ihm wegen der Enthüllungen über die US-Kriegsverbrechen im Irak die Todesstrafe drohen könnte.
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