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Aus: Ausgabe vom 21.12.2016, Seite 15 / Antifaschismus

Anklage nach Übergriff auf Asylbewerber

Görlitz. Rund sieben Monate nach dem gewaltsamen Übergriff auf einen irakischen Asylbewerber im sächsischen Arnsdorf ist Anklage gegen vier Männer erhoben worden. Den Beschuldigten im Alter zwischen 29 und 56 Jahren wird Freiheitsberaubung vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Görlitz am Dienstag mitteilte. Sie sollen den Iraker im Mai aus einem Supermarkt gezerrt und mit Kabelbindern an einen Baum gefesselt haben. Von dem Vorfall am 21. Mai kursierte ein Video in »sozialen« Onlinenetzwerken.

Bei dem Iraker handelte es sich nach Polizeiangaben um einen Patienten des psychiatrischen Fachkrankenhauses in Arnsdorf. Der damals 21jährige hatte zuvor in einem Discounter eine Telefonkarte gekauft und war wegen Problemen damit wiederholt dort aufgetaucht. Aufgrund der Sprachprobleme war die Verständigung schwierig. In dem Video sind mehrere Männer zu sehen, die den Iraker gegen seinen Willen aus dem Supermarkt zerren. Laut Staatsanwaltschaft fesselten die Beschuldigten den Iraker zunächst mit Kabelbindern und drückten ihn zu Boden. Schließlich sollen sie den Mann dann an einen Baum gefesselt haben.

Die Tatverdächtigen gaben zur Begründung an, sie hätten eine Gefährdungssituation abwenden und den Iraker an der Flucht hindern wollen. Die Polizei stellte aber bereits kurz nach dem Vorfall klar, dass es keinen Diebstahl und keine Sachbeschädigung gegeben habe. Ermittlungen gegen den Iraker wegen des Verdachts der Bedrohung wurden eingestellt, weil es dafür laut Staatsanwaltschaft keine Beweise gab. (AFP/jW)

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