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Aus: Ausgabe vom 10.05.1997 / Ausland

AFDL setzt Marsch auf Kinshasa fort

USA fordern Rebellenführer auf, ein Blutbad zu verhindern

Ungeachtet eines Friedensappels der afrikanischen Nachbarn haben Aufständische und Regierungstruppen in Zaire die Kämpfe auch am Freitag fortgesetzt. Westlichen Diplomaten in Kinshasa zufolge hielten die Aufständischen weiterhin das von Soldaten eingeschlossene Kenge rund 200 Kilometer östlich der Hauptstadt. Die Rebellen setzten nach eigenen Angaben ihren Marsch auf Kinshasa fort. Von UN-Seite hieß es, Rebellenführer Laurent-Desiré Kabila und Zaires Präsident Mobutu Sese Seko wollten sich am kommenden Mittwoch erneut treffen. Mobutus Abreise aus Gabun, wo er an einem zentralafrikanischen Friedensgipfel teilgenommen hatte, schien sich unterdessen zu verzögern.

Die Teilnehmer aus sechs Staaten hatten am Donnerstag zu einer politischen Lösung der Krise in Zaire aufgerufen. Auch die USA riefen Kabila erneut zu Verhandlungen auf, um ein »Blutbad« in Kinshasa zu verhindern. In Washington sagte ein Sprecher des Außenministeriums, Kabila stehe mit Blick auf das Schicksal Kinshasas vor einem Glaubwürdigkeitstest« der über seine künftige Stellung in der internationalen Gemeinschaft entscheide.

Wie es in der Hauptstadt hieß, habe es vor allem in Bukanga- Lonzo Gefechte gegeben, das rund 40 Kilometer von Kenge entfernt auf dem Weg nach Kinshasa liegt. Auch die Stadt Kikwit, 200 Kilometer Richtung Osten, sei umkämpft. Am Mittwoch seien 85 Rebellen und 15 Regierungssoldaten getötet worden. Die Aufständischen selbst meldeten ebenfalls, sie hätten Kenge hinter sich gelassen und seien unterwegs in Richtung Hauptstadt. Sie kämpften gegen Angehörige der ehemaligen angolanischen Rebellenorganisation Unita und ruandische Hutu. Zairische Regierungssoldaten stünden ihnen nicht gegenüber.

Von UN-Seite hieß es, Kabila und Mobutu hätten bei ihrem ersten Treffen am 4. Mai grundsätzlich vereinbart, am 14. Mai auf einem südafrikanischen Schiff erneut zusammenzukommen. In der von den zairischen Rebellen gehaltenen Stadt Lubumbashi traf am Freitag der südafrikanische Vizepräsident Thabo Mbeki ein, dessen Regierung in dem Konflikt vermittelt.

AFP/jW

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