EU verhängt neue Stahlstrafzölle
Brüssel. Die EU-Kommission praktiziert erneut Protektionismus: Zum Schutz vor Billigimporten hat sie zusätzliche Strafzölle gegen China und Taiwan verhängt. Auf Rohre aus nichtrostendem Stahl sowie auf Formstücke zum Einschweißen aus der Volksrepublik würden künftig Aufschläge von bis zu rund 64,9 Prozent des Preises fällig, wie die Brüsseler Superbehörde am Freitag mitteilte. Für entsprechende Waren aus Taiwan würden zusätzliche Strafzölle von bis zu 12,1 Prozent erhoben.
Nach Angaben der Kommission sind in der Europäischen Union mittlerweile 39 Antidumpingmaßnahmen in Kraft. 17 davon richten sich gegen Billigeinfuhren aus China. Die EU-Stahlindustrie beklagt sich seit geraumer Zeit, Überkapazitäten und hohe Subventionen in China würden den Wettbewerb verzerren. Im Jahr 2015 beschäftigte die Branche rund 328.000 Menschen. Sie spielt vor allem als Zulieferer eine wichtige Rolle, etwa für die Autoindustrie.
China hatte sich in der Vergangenheit bereits gegen Vorwürfe der EU gewehrt. Es handele sich hierbei um ein weltweites Problem, gegen das protektionistische Maßnahmen keine Lösung sind. (dpa/jW)
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