Schweiz: Streit in der grafischen Industrie
Bern. Die Schweizer Mediengewerkschaft Syndicom hat den Unternehmerverband der grafischen Industrie, Viscom, kritisiert: Viscom habe veranlasst, dass der für die Branche ausgehandelte Tarifvertrag nicht als allgemeinverbindlich erklärt wird. Das hat die Gewerkschaft am vergangenen Mittwoch mitgeteilt. Ein allgemeinverbindlicher Tarifvertrag gilt für sämtliche Betriebe einer Branche, also auch für jene, die nicht an der Aushandlung beteiligt gewesen sind. Bereits vor einem Jahr sei der Prozess zur Erklärung der Allgemeinverbindlichkeit eingeleitet worden; am 15. Februar habe der Viscom-Zentralvorstand den Vorgang dann gestoppt. Nötige Quoren seien nicht erreicht worden, zitiert Syndicom die Begründung des Unternehmerverbands. Das Argument sei jedoch nur vorgeschoben, mutmaßt die Gewerkschaft. Vielmehr wolle Viscom schlicht die Ausweitung des Geltungsbereichs des Tarifvertrags verhindern. Der Verband führte aus, dass in der Folge auch die Friedenspflicht nicht in der gesamten Branche gelten werde. (jW)
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