Nur noch 1 Kevin
Von Wiglaf DrosteDer ehemalige BVB-Spieler Kevin Großkreutz wurde von seinem bislang letzten Arbeitgeber »freigestellt«, wie man Rauswürfe nennt, weil er tat, was junge Männer, die über mehr Testosteron als Grips verfügen, nun einmal tun: nachts wo auch immer unterwegs sein, was in Stuttgart nicht leicht ist, zuviel trinken und einer Schlägerei nicht aus dem Weg gehen. Bei der öffentlichen Verkündung und Verkündigung weinte Großkreutz; es war so traurig wie das bisschen Anlass, das es für einen schwäbischen Hinterwäldlerschinkenspeck-Verein für Ballspiele braucht, um einen jungen Mann auf dem absteigenden Ast abzustreifen. Die Limitiertheit des ehemaligen BVB-Helden, der es aus der Fankurve in die erste Mannschaft des BVB, zu Meisterschafts-, Pokal- und, wenn auch ohne Spieleinsatz, zum Weltmeistertitel brachte, seit seinem nicht allzu freiwilligen Weggang vom BVB im Jahr 2015 mit seinen Entscheidungen aber nur noch ins Klo griff, schlug zurück und forderte ihren Tribut; in Dortmund war sie noch einigermaßen gut eingebettet und geerdet, aber dieses Rückhalts beraubt war da nur noch 1 Kevin, dem seine (Ex-)Berühmtheit überhaupt nicht guttat. Und das Money-Monkey-Business kennt keine Schonung, schon gar nicht für solche, die ihrer dringend bedürften. Die sind dann »voll die Opfer«, und das ist nicht empathisch gemeint, nur niedertretend.
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