Die Deutsche behält die Postbank
Die Deutsche Bank will weitere Mitarbeiter entlassen. »Es wird sicherlich einige Jobverluste in Deutschland geben«, sagte Bankchef John Cryan am Montag in einem Interview mit Bloomberg TV.
Deutschlands größtes Geldhaus hatte am Wochenende verkündet, die Tochter Postbank entgegen früheren Plänen nicht verkaufen zu wollen. Sie wird statt dessen in das Privat- und Firmenkundengeschäft eingegliedert. Durch eine gemeinsame Verwaltung und Technik will das Unternehmen sparen. Gleichzeitig soll ein Minderheitsanteil an der Vermögensverwaltungstochter Deutsche Asset Management an die Börse gebracht werden.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, hatte am Sonntag abend erklärt: »Grundsätzlich ist das Bekenntnis zum deutschen Markt und das damit verbundene Bekenntnis
zur Postbank aus Sicht der Beschäftigten zu begrüßen.« In diesem Sinne werde auch die Entscheidung des Aufsichtsrates gesehen, die beiden Vorstandsmitglieder Marcus Schenck und Christian Sewing zu stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Bank zu ernennen. Dem tariflichen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen käme entscheidende Bedeutung zu, so Bsirske.
Die Deutsche Bank steckt bereits mitten in einem Umbau, bei dem bis 2018 weltweit insgesamt 9.000 Arbeitsplätze im eigenen Haus wegfallen werden, davon 4.000 in Deutschland. Das Filialnetz schrumpft. Zuletzt hatte die Bank weltweit 99.700 Mitarbeiter, davon 44.600 in Deutschland. Die Postbank allein kam auf 18.100 Beschäftigte. (dpa/jW)
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