KZ-Forscher: Austausch mit Frankreich verstärkt
Paris. Mehr als 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs arbeiten deutsche und französische Institutionen beim Erforschen der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora enger zusammen. Das erleichtere den Zugang zu Quellen und Archiven, sagte Rikola-Gunnar Lüttgenau, Vizedirektor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, am Montag in Paris. Er schloss eine Kooperationsvereinbarung mit dem französischen Résistance-Museum und der Vereinigung »Buchenwald-Dora et Kommandos« ab. Die Abmachung sei »in Zeiten eines wieder aufkeimenden Nationalismus ein wichtiges Zeichen«, so Lüttgenau. Bei der Gedenkstätte gehen im Jahr rund 3.000 Anfragen ein, um Schicksale früherer KZ-Häftlinge zu klären. Recherchen dieser Art könnten dank der Kooperation mit Frankreich erleichtert werden. Die Nazis ließen das Konzentrationslager Buchenwald 1937 bei Weimar errichten. Insgesamt waren mehr als 250.000 Menschen aus 36 Ländern dort gefangen. Sie mussten Zwangsarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie leisten. 56.000 wurden ermordet oder starben als Folge von Hunger, medizinischen Experimenten oder Zwangsarbeit. Am 11. April 1945 befreite eine Selbstorganisation der Häftlinge die 21.000 Überlebenden des teilweise geräumten KZ. Auch im Lagerkomplex Mittelbau-Dora, ursprünglich Außenlager von Buchenwald, mussten Häftlinge Zwangsarbeit im Rüstungsbereich leisten. (dpa/jW)
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