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Aus: Ausgabe vom 22.03.2017, Seite 10 / Feuilleton

Moral gebraut

Die Regierung von Viktor Orbán hat durchblicken lassen, dass im Zuge des Verbots faschistischer und kommunistischer Symbol wohl auch das Logo der Heineken-Brauerei mit seinem roten Sternchen dran glauben müsse. Da dieses Markenzeichen des niederländischen Monopolisten »offensichtlich politische Bedeutung« habe, sei das Verbot der kommerziellen Nutzung schlechthin »moralische Verpflichtung«, zitierte Sueddeutsche.de ohne genauere Quellenangabe (»aus Budapest heißt es ...«). Hintergrund der unsinnigen Behauptung sei wahrscheinlich ein Rechtsstreit um Biernamen, den Heineken unlängst in Rumänien gegen eine kleine Brauerei gewonnen hat. Diese gehört Vertretern der ungarischen Minderheit im Nachbarland, für die sich Orbán in besonderer Weise verantwortlich fühlt. In Reaktion auf das Urteil rief seine Regierung zum Boykott von Heineken-Bier auf. Ohnehin droht Ministerpräsident Orbán ausländischen Konzernen regelmäßig in Trump-Manier mit der Erhebung von Strafgebühren. Was von der Heineken-Plörre aus Konsumentensicht zu halten ist, erklärt Dennis Hopper in der Rolle eines gemeingefährlichen Psychopathen in David Lynchs Filmklassiker »Blue Velvet« (1986): »What kind of beer do you like? Heineken? Fuck! That! Shit!«

(jW)

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