Iran: Präsidentenamt für Frauen weiter tabu
Teheran. Die iranische Bewerberin um das Präsidentenamt, Asam Taleghani, hat den systematischen Ausschluss von Frauen von der Kandidatur für das höchste Staatsamt angeprangert. »Seit fast 40 Jahren gibt es diese Diskriminierung, und sie sollte endlich beendet werden«, forderte die 72jährige Reformerin laut Nachrichtenagentur ISNA am Mittwoch. In der Islamischen Republik Iran kann sich theoretisch jeder Mann und jede Frau um das Präsidentenamt bewerben und beim Innenministerium registrieren lassen. Doch die letzte Entscheidung liegt beim mächtigen und erzkonservativen Wächterrat. In ihm sitzen nur Männer und lassen Kandidatinnen nicht zu. Taleghani, die Vorsitzende der »Partei der Frauen der islamischen Revolution« ist, wurde schon von zwei früheren Wahlen ausgeschlossen. Obwohl sie am Mittwoch betonte, dass eine solche Sperre im Koran nicht vorgesehen sei, wird es ihr und den 136 anderen Bewerberinnen nach Einschätzung von Beobachtern auch dieses Mal so ergehen. (dpa/jW)
Mehr aus: Feminismus
-
Gleichheit, Solidarität, Respekt
vom 21.04.2017