Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 21.04.2017, Seite 16 / Sport
Doping

Vorbildlich

Köln. Aussagen von Radfahrerlegende Täve Schur über den DDR-Sport haben bei den selbsternannten Bewahrern der »Reinheit« des Sportes Empörung ausgelöst. Schur »verharmlost die Dopinggeschichte und verhöhnt damit die Opfer«, tönte der Sport­informationsdienst (sid). Spiegel online verkündete, der beliebte Sportler beweise »fehlende Distanz zur Dopinggeschichte der DDR«. Die Stiftung Deutsche Sporthilfe distanzierte sich von seinen Positionen. Schur hatte in einem Interview mit Neues Deutschland (Donnerstagausgabe) gesagt: »Der DDR-Sport war nicht kriminell, sondern vorzüglich aufgebaut: Der Aufbau der sportlichen Gesundheit der Bevölkerung aus den Kindergärten heraus über den Schulsport bis hin zu den Leistungssporteinrichtungen war einmalig.« Die Frage sei, »was wir denn noch vom Westdoping in Erfahrung bringen können. Was auf der Ostseite passiert ist, wissen wir. Was im Westen passiert ist, erfahren wir erst so langsam (...)«. Schur ergänzte: »Nur soviel: Wir hatten in der DDR keine Dopingtoten, anders als im Westen.« Er erwähnte in diesem Zusammenhang den Tod der Leichtathletin Birgit Dressel vor 30 Jahren. Mit der Kampagne soll wohl die Aufnahme Schurs in die Hall of Fame des deutschen Sports verhindert werden. Diese war bei einem ersten Versuch im Mai 2011 schon einmal gescheitert. Die drei Träger der virtuellen Ruhmeshalle, die Stiftung Deutsche Sporthilfe, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS), hatten Schur auf Initiative des DOSB zuletzt einstimmig erneut auf die Kandidatenliste gesetzt. (sid/jW)

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