CDU-Mann verteidigt Kinderehenverbot
Köln. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Stephan Harbarth (CDU), hat am Donnerstag im Deutschlandfunk das von der großen Koalition geplante pauschale Verbot sogenannter Kinderehen verteidigt. Dies sei richtig, auch wenn unbegleitete minderjährige Flüchtlinge danach in ein Heim kämen, sagte Harbarth. Viele Mädchen verschwänden infolge einer Verheiratung aus den Schulen, da die Ehemänner die Ausbildung verhinderten.
Kritisch fügte Harbarth hinzu, er habe sich eine gerichtliche Aufhebungslösung auch für Mädchen unter 16 gewünscht. Der Kompromiss zwischen Union und SPD sieht vor, dass Ehen unter 16jähriger ohne Anhörung der Betroffenen und ohne richterliche Entscheidung für nichtig erklärt werden. Sind 16- bis 18jährige verheiratet, soll ihre Ehe dagegen vor Gericht aufgelöst werden. Das Gesetz wird am heutigen Freitag erstmals im Bundestag beraten und soll noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden. Kritiker hatten unter anderem moniert, dass Mädchen und junge Frauen durch die neue Regelung Unterhaltsansprüche verlieren könnten und ihre Kinder plötzlich unehelich wären. (jW)
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